Eine alte Vespa von vorne mit gelbem Scheinwerfer.

Schaltung oder Automatik: Kupplungsarten der Vespa 

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„Ist es ein Schalter oder ein Automatik?“: Diese Frage ist wohl auch noch heute eine der meistgestellten Fragen von Familie oder Freunden beim Kauf eines neuen Autos. Während es bei Autos noch die Wahlmöglichkeit gibt, steht es bei den Vespas seit längerer Zeit nicht mehr zur Diskussion. Während in der Vergangenheit überwiegend handgeschaltet wurde, sind grob seit der Jahrtausendwende nahezu alle ausgelieferten Roller mit einer Fliehkraftkupplung ausgestattet, die kein Schalten mehr erfordert.

Aufgabe und Funktionsweise der Kupplung

Die Aufgabe der Kupplung ist es, die Verbindung zwischen dem Motor und dem Getriebe herzustellen bzw. diese Verbindung entsprechend zu trennen. Während des Anfahrens oder des Schaltens in einen anderen Gang ist es nötig, die Verbindung zwischen beiden Bauteilen zu trennen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Entgegen der landläufigen Meinung, moderne Fahrzeuge mit Automatikgetriebe fahren ohne Kupplung, benötigen auch diese eine Kupplung. Einziger wesentlicher Unterschied bei Rollern ist die Tatsache, dass keine Gänge vorhanden sind. Das „Schalten“ läuft dabei über die Variomatik. Mithilfe des Keilriemens, welcher in der Variomatik und im Wandler läuft, ist eine Beschleunigung überhaupt möglich. Durch Fliehkräfte werden die in der Variomatik verbauten Gewichte immer weiter nach außen gedrückt, wodurch der Keilriemen immer weiter nach außen wandert.

Bei den traditionell handgeschalteten Modellen funktioniert der ganze Prozess anders. Dort ist die Getriebewelle mit der Kupplungsscheibe fest verbunden. Diese hingegen liegt zwischen Schwungrad und der daran befestigten Druckplatte. Sofern der Kupplungshebel am Lenker nicht gezogen wird, besteht zwischen den drei Bauteilen eine feste Verbindung. Sobald der Kupplungshebel gezogen wird, verbreitet sich die Fläche zwischen den Kupplungsbelägen und trennt so die Druckplatte von den übrigen Bauteilen. So wird ermöglicht, dass ein anderer Gang des Getriebes eingelegt werden kann. Darüber hinaus findet dieser Prozess bei den Vespas in einem Ölbad statt. Daher wird die Kupplung der historischen Modelle umgangssprachlich auch als „Ölbadkupplung“ bezeichnet. Diese sogenannte Nasskupplung hat gegenüber einer Trockenkupplung den Vorteil, dass eine bessere Wärmeableitung stattfindet und zugleich ein Schutz gegenüber Umwelteinflüssen wie Wasser oder Schmutz besteht.

Wartung der Kupplung

Besonders bei allen handgeschaltenen Vespas sollte eine regelmäßige Wartung der Kupplung selbstverständlich sein. Dabei sollte zunächst beim Kupplungszug bzw. den Kupplungszügen geprüft werden, ob diese genug Vorspannung haben und sich nicht in der Hülle verhaken. Außerdem sollten die Kupplungsbeläge überprüft werden. Sofern diese verschlissen sind, rutscht die Kupplung durch und der Motor dreht ins Leere. Um den Kupplungskorb schonend abzunehmen, ist ein spezieller Abzieher nötig, der bei den Experten von SIP Scootershop preiswert erhältlich ist.

Die neuen Kupplungsbeläge sollten vor dem Einbau idealerweise bereits eine Nacht in einem Ölbad eingelegt werden. Weiterhin muss die Feder im Kupplungskorb per Hand zusammengedrückt werden, um den Sicherungsring, welcher die Arretierplatte hält, abnehmen zu können. Daraufhin können die alten Beläge entfernt und gegen die Neuen getauscht werden. Der Zusammenbau erfolgt schließlich in umgekehrter Reihenfolge.

Kupplungsbelege einer Vespa
Kupplungsbelege sollten regelmäßig ausgetauscht werden.

Bei den neueren Modellen mit Variomatik-Antrieb und Fliehkraftkupplung ist eine regelmäßige Wartung ebenfalls zu empfehlen. Hier sollten insbesondere die Gewichte der Variomatik getauscht werden, da diese hohen Belastungen und einem ständigen Verschleiß unterliegen. Dabei ist es wichtig, nur Neuteile zu verbauen, die exakt das gleiche Gewicht besitzen. Hier können einzelne Gramm einen großen Ausschlag geben. Zwar nicht direkt die Kupplung betreffend, aber dennoch in der Antriebseinheit verortet, sollte der Riemen ebenfalls genauestens gecheckt werden. Ein Riemenriss kann katastrophale Auswirkungen auf die Antriebseinheit und die Kurbelwelle haben. Durch den ständigen Abrieb verliert dieser im Laufe der Zeit an Breite und an Haltbarkeit. Bei diesem Ersatzteil empfiehlt sich ein Wechsel lieber einmal zu oft als zu wenig.

Alle weiteren Kupplungs-Ersatzteile über Federn, Züge oder Kleinteile bis hin zu ganzen Kupplungskörben gibt es in verschiedensten Ausführungen ebenfalls beim in Landsberg am Lech ansässigen SIP Scootershop. Von preiswerten Austauschteilen bis hin zu High-End-Produkten ist für jede Vespakupplung etwas dabei.

Letztendlich ist es wie bei Autos auch bei einer Vespa eine Glaubensfrage, ob Handschaltung oder Automatik. Beide Systeme haben ihre Daseinsberechtigung und sorgen dafür, dass VespafahrerInnen das italienische Lebensgefühl auf zwei Rädern genießen können. Ganz egal ob auf nostalgischem Weg oder in der modernen Art und Weise.

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