Mehrere Motorroller in einer Reihe an einer Hauswand

Ein Begriffserklärung zu Moped, Roller und Co.

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Im Alltag verwenden wir die Bezeichnungen nahezu selbstverständlich. Was ein Mofa von einem Motorrad unterscheidet, ist dabei noch klar. Im Gegensatz dazu ist die Abgrenzung eines Rollers zum Moped schon etwas schwieriger. Im Folgenden soll neben der rechtlichen Seite ein sprachlicher Überblick gegeben werden, der unsere Vespas in die große Welt der Zweiräder einordnet.

Rechtliche Grundlagen denkbar einfach

Die Abgrenzung anhand des Gesetzes ist relativ einfach und unkompliziert möglich. Den wohl größten Anteil aller Zweiräder bilden die sogenannten Kleinkrafträder.
Darunter fallen alle zweirädrigen oder dreirädrigen Kraftfahrzeuge mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als 45 km/h. Für ältere Fahrzeuge greift hier allerdings ein Bestandsschutz. Diese dürfen teilweise 50 bzw. 60 km/h fahren. Ältere Vespas fallen großteils noch unter diese Norm, da bis Ende 2001 noch 50 km/h als Höchstgeschwindigkeit zugelassen waren.
Der maximale Hubraum darf 50 cm³ beziehungsweise 4 kW Motorleistung bei einem Elektromotor nicht überschreiten.
Obwohl es vielen nicht bewusst ist, fallen unter die Bezeichnung Kleinkraftrad auch Mofas. So werden alle versicherungspflichtigen und fahrerlaubnispflichtigen Fahrräder bezeichnet, welche 25 km/h nicht überschreiten.

Als Steigerung der Kleinkrafträder existieren im rechtlichen Sinn lediglich Krafträder. Darunter fallen alle zweirädrigen Kraftfahrzeuge mit oder ohne Beiwagen, mit einem Hubraum von mehr als 50 cm3 und/oder mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von mehr als 45 km/h.

Um dies allerdings noch besser abzugrenzen, wurde zusätzlich die Klasse der Leichtkrafträder geschaffen.
Diese Fahrzeugklasse enthält alle Zweiräder, welche einen Hubraum zwischen 50 cm³ und 125 cm³ haben und dabei nicht mehr als 11 kW Leistung erreichen. In diese Klasse fallen die umgangssprachlich genannten „125er“, welche in Deutschland mit dem Führerschein A1 bereits ab 16 Jahren geführt werden dürfen.

Zur Verdeutlichung noch kurz folgende tabellarische Übersicht:

KleinkrafträderVon 0 – 50 cm³ bzw. 4 kW Motorleistungz. B. Mofas, Mopeds
Leichtkrafträder50 cm³ – 125 cm³, sofern nicht mehr als 11 kW Leistungz. B. Roller mit 125 cm³,
KrafträderAlle übrigen Krafträder über 50 cm³, welche nicht unter Leichtkraftrad fallenz. B. Motorräder

Differenzen zwischen Recht und Sprache

Aus der Tabelle wird bereits ersichtlich, dass die Abgrenzung nach Klassen im alltäglichen Sprachgebrauch nicht mit den rechtlichen Begriffen erfolgt. Stattdessen verwendet man beispielsweise Mofa als klare Definition eines motorisierten Fahrzeugs, welches max. 25 km/h schnell fahren darf. Dies setzt eine gültige Mofa-Prüfbescheinigung voraus.

Ebenfalls eindeutig und selbstverständlich wird immer von Rollern gesprochen. Eine Vespa ist ein Roller – so weit, so klar. Die Gattung des Rollers bekam vor allem durch die Vespa-Modelle einen unvergleichlichen Aufschwung. Das markante Merkmal eines freien Durchstiegs machte diesen zum praktischen Begleiter im Alltag. Im Kniebereich waren keinerlei feste Fahrzeugteile verbaut, die ein bequemes Sitzen auf dem Zweirad ermöglichten. Darüber hinaus können die Beine entspannt auf dem Bodenblech abgestellt werden, welches zugleich vor Schmutz und Wasser schützt.

Wesentlich schwieriger ist hingegen die Begriffsdefinition bei einem Moped. Dies beschreibt laut Verband der Fahrrad- und Motorradindustrie ganz einfach ein Fahrrad mit Motor. Zusätzlich sollte ein Moped Pedale zum Starten und eine Rücktrittbremse besitzen. In weiterer Folge durften diese maximal 50cm3 haben.
Obwohl die Beschreibung eigentlich eindeutig ist, werden heute auch Zweiräder ohne Pedale mit 50cm3 vielerorts als Moped bezeichnet.

3 Mopeds in einer Reihe
Das Moped im eigentlichen Sinn

Die am stärksten motorisierten Zweiräder werden klassischerweise als Motorrad bezeichnet. Rein formell sind alle Krafträder auch Motorräder. Also zählen auch Mofas, Kleinkrafträder oder Leichtkrafträder als Motorrad. An einem Stammtisch würde aber wohl niemand behaupten, er fahre ein Motorrad, obwohl er ein Mofa fährt.
Unter Motorrad versteht die breite Masse ein Zweirad, das mehr als 125 cm3 Hubraum hat und sich hinsichtlich Beschleunigung und Leistung von den zuvor genannten Klassen unterscheidet.

Grundsätzlich ist die genaue Bezeichnung somit eine Auslegungssache, die ZweiradfahrerInnen immer selbst überlassen ist. Ganz eindeutig ist die Bezeichnung allerdings für die Vespas. Bei einer Vespa ist meist auch der Name ausreichend, ohne die Marke als Roller bezeichnen zu müssen. Somit stellt sich die Frage nach der Bezeichnung des Typs für VespafahrerInnen nicht wirklich. Nichtsdestotrotz kann Expertenwissen über Bezeichnungen im alltäglichen Leben nicht schaden.

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