Vorderrad einer gelben Vespa, daneben ein Motorradhelm auf einer Straße

Herstellungsprobleme bei Rollerreifen: Platz für Alternativen und Innovationen

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Ohne Reifen mit der Vespa eine Runde drehen – unmöglich. Bisher konnte man immer auf ein breites Sortiment verschiedenster Rollerreifen zurückgreifen. Aufgrund anhaltender Lieferprobleme von Rohstoffen bei einem zeitgleichen Mangel an Arbeitskräften stellte Heidenau als größter deutscher Hersteller von Rollerreifen Anfang Februar die Produktion von Rollerreifen ein. Die Problematik im Suezkanal hatte auch auf viele andere europäische Reifenhersteller Auswirkungen. Da die Firmen sich in solchen Situationen auf den großen Markt für Autoreifen fokussierten, drohten Lieferschwierigkeiten für Roller- und Motorradreifen.

Aufgrund von „verzögerten Lieferketten, einer Knappheit beziehungsweise Nichtverfügbarkeit von Rohstoffen und Materialien sowie einer Abwesenheit von Mitarbeitern“ sei eine weitere Produktion von Rollerreifen nicht möglich, teilte der deutsche Hersteller Heidenau damals mit. Auch SIP Scootershop verfasste hierzu im Februar eine Mitteilung auf der Homepage, in welcher auf ebenjene Probleme eingegangen wurde.
Auch in der Vespa-Szene sorgte diese Nachricht für Unruhe. Im größten deutschsprachigen Vespa-Forum, dem GSF, wurden schnell mögliche Alternativen diskutiert. Als Alternative zum beliebten K58 von Heidenau, welcher in 8- oder 10-Zoll-Variante auf vielen Vespas verbaut ist, gab und gibt es durchaus andere gute Reifen.

Suche nach Alternativen

Michelin -gemessen am Umsatz- der größte Reifenhersteller der Welt, bietet auch Rollerreifen für Vespas an. Sozusagen der Klassiker ist hier der Michelin S1, welcher in den Größen 3.50-10 und 3.00-10 auf vielen Vespas verbaut ist. Ebenfalls eine lohnende Alternative sind Reifen aus dem Hause Pirelli. Nicht umsonst wurden bereits viele Vespas in Pontederra ab Werk mit Reifen von Pirelli ausgestattet. Bei den obigen Größen ist hier der SC30 eine alternative Möglichkeit. Durch eine tiefe Mittelrille bietet dieser Typ auch einen ausgezeichneten Fahrkomfort bei nasser Fahrbahn. Auch der Pirelli „Angel Scooter“ stellt in der Größe 3.50-10 eine gute Lösung für regennasse Fahrbahn dar. Außerdem absorbiert der Reifen Stöße und ist zugleich Grundlage für ein optimales Bremsverhalten.
Darüber hinaus bieten auch andere Reifenhersteller wie Continental, Dunlop, Mitas oder Kenda hervorragende Alternativen her. Ein Überblick über die verschiedenen Marken und Größen bietet sich hier.

SIP Scootershop als Pioniere

Zusätzlich zu den namhaften Herstellern produzieren die in Landsberg am Lech ansässigen Vespaspezialisten von SIP Scootershop bereits seit einigen Jahren eigene Rollerreifen. In der SIP Classic-Serie werden verschiedenste Zollgrößen und Breiten für fast alle Vespas hergestellt. Ganz egal ob Tubeless (schlauchlos) oder Tubetype (mit Schlauch) liegt der Fokus hier auf einer langen Lebensdauer und einer sportlichen Ausrichtung. Dies spiegelt sich insbesondere darin wieder, dass alle Reifen dieser Serie für Geschwindigkeiten bis 150 km/h zugelassen sind. Auch bezüglich einer langen Laufleistung wurde ein Kompromiss gefunden, der Sicherheit, Fahrkomfort und Langlebigkeit unter einen Hut bringt.

Ein Auge auf vergessene Größen

Doch nicht nur die breite Masse möchte der Landsberger Hersteller ansprechen. Auch besondere Größen, welche lange Zeit überhaupt nicht mehr lieferbar waren, werden hier entwickelt und produziert. Typisches Beispiel stellen hier die die beiden Reifengrößen 3.50-9 und 2.75-9 dar, wovon erste beispielsweise auf der Lizenz-Vespa ACMA GL benötigt wird. Auf frühen Smallframe-Modellen waren überdies Reifen der Größe 2.75-9 verbaut, welche nur noch von Michelin in Form des Typs „ACS“ hergestellt wurden. Auch hier entwickelte SIP einen neuen Reifen, der eine Fortentwicklung des bisherigen Angebots darstellte. Es wurde auf ein klassisches Profil gesetzt, dass sowohl auf trockener Straße als auch auf nasser Fahrbahn gute Fahreigenschaften bietet. Zusätzlich wurden allerdings höhere Last- und Geschwindigkeitsindices erfüllt, weshalb sich die Reifen auch für getunte Roller bestens anbieten.

Situation mittlerweile deutlich beruhigt

Trotz anfänglicher Unsicherheiten lässt sich mittlerweile sagen, dass die Lieferengpässe problemlos überwunden werden konnten. Grund hierfür waren auch die großen Lagerbestände der verschiedenen Händler, welche dieses Problem gut kompensieren konnten.  Auch der deutsche Hersteller Heidenau produziert mittlerweile wieder Reifen für Roller. Dies zeigt sich daran, dass von verschiedenen Händlern wieder Heidenau-Reifen mit der DOT-Kennung 2322 angeboten wurden. Auch wenn in seltenen Fällen kurzfristig einige Reifentypen nicht lieferbar sind, drohen in naher Zukunft keine Lieferengpässe. Besonders gut lässt sich im Onlineshop von SIP Scootershop ein Überblick über die aktuelle Situation gewinnen. Dort wird für alle angebotenen Reifen angezeigt, ob diese auf Lager, im Zulauf oder aktuell nicht lieferbar sind. Dabei überwiegen deutlich die lagernden Reifen, weshalb VespafahrerInnen keine Angst haben müssen, aufgrund nicht lieferbarer Reifen auf die Vespa verzichten zu müssen.

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