Für FahrerInnen motorisierter Zweiräder mit einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als 20 km/h ist das Tragen eines Motorradhelms Pflicht. Im Falle eines Unfalls schützt er den Kopf vor Verletzungen und weiteren gesundheitlichen Schäden. Wir haben für Dich alles Wissenswerte zum Thema Motorradhelm zusammengestellt.
Einführung der Helmpflicht
Seit 1976 besteht in Deutschland die Helmpflicht für MotorradfahrerInnen. Zwei Jahre später wurde diese Regel auf Moped- und MokickfahrerInnen erweitert. Im Jahr 1985 führte der Staat die Helmpflicht ebenfalls für MofafahrerInnen ein. Seit Anfang der 80er wird eine Zuwiderhandlung zudem mit Verwarnungsgeld geahndet. Ein vernünftiger Motorradhelm schützt die eigene Unversehrtheit und das Leben des Menschen. Welche Aspekte beim Kauf eines Helms zu beachten sind, findest Du in den folgenden Zeilen.
Fachhändler für Helme
Um einen Helm zu finden, der ideal zu Dir passt, solltest Du genügend Zeit mitbringen.
Suche einen Fachhändler auf, der möglichst viele Helmmarken im Angebot hat. Das steigert die Wahrscheinlichkeit, schnell einen passenden Helm zu finden. SIP Scootershop führt immer ca. 80 bis 100 verschiedene Helme in ihrem Shop in Landsberg am Lech.
Die richtige Passform des Motorradhelms
Dein Helm muss am ganzen Kopf fest sitzen, ohne zu drücken. Du erkennst den richtigen Sitz daran, dass sich die Kopfhaut an der Stirn beim Drehen des Helms mit verschiebt.
Wähle keinen zu großen Helm, da das Innenfutter bei Nutzung nachgibt.
Trage den Helm im Laden ein paar Minuten, um mögliche Druckstellen und Hautunverträglichkeit des Futters zu erkennen.
Wenn Du Dir über die richtige Helmgröße nicht sicher bist, versuche, das gleiche Helmmodell eine Größe kleiner aufzusetzen. Sollte dieser Helm stark drücken, hast Du bereits die kleinste infrage kommende Größe gewählt.
Für Personen mit besonders großem Kopf gibt es bei SIP eine breite Auswahl geeigneter Helme.
Kinnriemen des Helms richtig einstellen
Damit der Helm im Falle eines Aufpralls vollständigen Schutz bietet, darf er sich bei geschlossenem und korrekt eingestelltem Kinnriemen auch mit hohem Kraftaufwand nicht nach vorn vom Kopf abziehen lassen.
Der Kinnriemen sollte nicht auf dem Kehlkopf aufliegen und das Kinnriemenschloss nicht am Unterkieferknochen drücken. Überprüfe den Sitz des Helms und die Länge des Kinnriemens regelmäßig, denn beide nehmen entscheidenden Einfluss auf die Schutzfunktion des Helms. Unabhängig vom äußeren Zustand, sollte ein Helm nach einem Unfall ersetzt werden, damit er ausreichend Schutz bietet. Im Allgemeinen gelten für Helme fünf Jahre als angemessene Nutzungsdauer bei regelmäßiger Verwendung. Spätestens dann sollte ein Motorradhelm nicht mehr genutzt werden!
Pflege des Helmvisieres
Das Visier sollte regelmäßig gereinigt werden. Auf längeren Touren empfiehlt sich dies regelmäßig bei Pausen. Insekten und andere Verschmutzungen können bei Regen oder Dämmerung die Sicht stark einschränken. Besonders bei Gegenlicht können Verschmutzungen zu Sichttäuschungen führen. Bei leichten Kratzern im Sichtbereich des Helmvisieres kann Gegenlicht „Blindheit“ verursachen. Daher solltest Du auf ein kratzfestes Visier zurückgreifen. Nach Regenfahrten sollte der Helm gut trocknen. Wärmequellen (z. B. Heizung) sind zur Trocknung ungeeignet. Am besten trocknet der Helm, wenn er ein bis zwei Tage in einem trockenen Raum verbringt. Bleibt die Innenausstattung von Helmen über längere Zeit feucht, kann sie schimmeln, stocken oder unangenehm riechen.
Innenfutter des Helms reinigen
Die meisten Helme beinhalten ein herausnehmbares Innenfutter. Dieses kann im Schonwaschgang bei 30 Grad ohne Schleudern in der Waschmaschine gewaschen werden.
Für die Reinigung von Helmen mit festem Innenpolster empfiehlt es sich, vor der kompletten Polsterreinigung zuerst eine grobe Entfernung von Schmutzresten durchzuführen. Der Staubsauger oder kleine Bürsten entfernen lästige Haar- und Schuppenreste. Spezielle Reinigungsmittel für Motorradhelme sind im Fachhandel erhältlich. Jedoch kosten diese oftmals bis zu 30 EUR. Eine Reinigung mit mildem Haarshampoo oder reiner Seifenlauge säubert das Innenfutter ebenfalls gut und schont gleichzeitig den Geldbeutel.
Helmzulassung nach ECE R 22/05
In moderneren Helmen sind in der Regel hochwertigere Materialien verbaut. Daher altern diese deutlich langsamer als Modelle früherer Baujahre. Aus diesem Grund sollten keine Motorradhelme mehr verwendet werden, die nicht nach ECE R 22/05 zugelassen wurden. Hierbei handelt es sich um eine Verordnung, die Richtlinien zur Herstellung eines zugelassenen Helmes beinhaltet. Helme werden nach verschieden Kriterien geprüft. Zwei Prüfungskriterien sind z. B. Stoßdämpferwerte und der chemische Widerstand der Außenschale. Eine Zulassung kannst Du an einem kleinen Label erkennen, das meist am Kinnriemen angenäht ist. Beginnt die Genehmigungsnummer mit 05, wurde der Helm nach der ECE R 22/05 geprüft. Das P nach dem Schrägstrich verweist auf den Einbau eines geprüften Kinnschutzbügels.
Wichtiger Hinweis für die Pflichtkennzeichnung von ECE-Motorradhelmen: Auf dem Prüflabel muss an keiner Stelle ein „ECE“ oder „ECE-R 22“ stehen. Die Kennzeichnung verweist mit dem E in dem Kreis und der Prüfnummer ausreichend auf die Anwendung der Prüfnorm ECE-R.