Manche Fahrzeuge sind zu ewigen Klassikern geworden – die Vespa zählt eindeutig zu diesen. Nur kurz nach der Ende 2013 präsentierten Primavera legt der italienische Hersteller mit dem Modell Vespa Sprint noch einmal nach. Unter dem formschönen Design steckt zudem auch eine Menge handwerklicher Qualität.
Form
Die Unterschiede zum Modell Primavera stecken im Detail: Der Scheinwerfer ist jetzt eckig und nicht mehr rund. Zudem sind die Alu-Gussräder feingliedriger gestaltet und weisen die Dimensionen 12 statt 11 Zoll auf, wodurch die Karosserie noch kleiner wirkt.
Technik
Manche Straßen stellen für das Fahrwerk eine große Herausforderung dar. Diese Vespa verfügt vorne über 7,8 Zentimeter Federweg und hinten über 7,0 Zentimeter und ist damit in der Lage, grobe Stöße sowie auch kleine Schläge gut abzufedern. Das Fahrwerk hat vorne eine Einarmschwinge mit Federbein und hinten eine Triebsatzschwinge mit Monofederbein. Die Scheibenbremse vorne weist einen Durchmesser von 200 Millimetern auf, die Trommelbremse hinten 140 Millimeter Durchmesser. Bis zu einer Geschwindigkeit von 80 km/h sorgt die Sprint für eine ausreichend gute Stabilität. Sie überzeugt in puncto Fahrstabilität ebenso wie in Hinsicht Wendigkeit. Sie wiegt 130 Kilogramm und ist mit ihrem knapp 11 PS Dreiventil Einzylindermotor nicht übermäßig motorisiert. Sie kommt zwar bei Ampeln sehr gut aus den Startlöchern, doch ließe der Name doch noch etwas mehr Lebendigkeit und Spritzigkeit vermuten. Dafür verfügt sie über ein sehr starkes Drehmoment von unten und eine sehr gute Abstimmung des Variomatik-Getriebes. Das maximale Drehmoment liegt bei 10,4 und wird bei 6000 Umdrehungen pro Minute erzielt. Der Verbrauch liegt bei etwa 3,2 Litern pro 100 Kilometer und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 91 km/h.
Ausstattung
Die Sprint beeindruckt durch stylishe Chrom-Spiegel, einen hochqualitativen Sitzbezug, die leichte Bedienung der Frontklappe und sehr großen Stauraum unter dem Sitz – selbst ein Vollvisier-Helm findet darunter ausreichend Platz. Als einziger Roller weist sie eine Stahl-Karosserie auf, ein Vorteil der durch die darauf zurückzuführende Verwindungssteifigkeit besonders auf schlechten Straßen zur Geltung kommt. Die übersichtlich gestalteten Instrumente sind Tacho, Wegstreckenzähler und Zeituhr. Die Schalter wie etwa für Licht oder Blinker rasten gut ein und sind optisch schlicht gehalten.
Sitzhöhe
An das Fahrverhalten der Vespa Sprint S 125 hat man sich sehr schnell gewöhnt. Mit 790 Millimetern ist die Sitzhöhe allerdings ziemlich hoch geraten. Dadurch sind FahrerInnen im Bereich des Oberkörpers dem Wind stärker ausgesetzt als bei einer niedrigeren Sitzhöhe.
Sozius
Wer oft mit Sozius unterwegs ist, wird gewisse Mängel feststellen. Der Sitzplatz hinten ist zu klein geraten und die Fußraster zudem nicht gut angebracht. Darüber hinaus stößt das Fahrwerk im Zwei-Personen-Betrieb rasch an seine Leistungs-Grenzen.
Ausführungen
Das Sprint-Modell ist in vier verschiedenen Farben sowie in Schwarz erhältlich. Neben der Hauptausführung mit 125 Kubikzentimetern gibt es sie auch als Mokick-Roller mit 50 Kubikzentimetern. Dabei stehen ein Viertaktmotor oder ein Zweitaktmotor zur Auswahl – beide leisten mit 4,4 PS gleich viel.
Preis
Der italienische Hersteller hat sich bei der Sprint für eine recht selbstbewusste Preisgestaltung entschieden. Die 50 Kubikzentimeter Varianten kommen auf etwa 3.350 Euro. Das 125 Kubikzentimeter Modell kostet knapp 4900 Euro.
Fazit
Die Vespa Sprint hat den Rollermarkt um eine neue Facette bereichert. Das schöne Design ist ein echter Hingucker. Gepaart mit der zuverlässigen Qualität von Vespa verspricht das eine Menge Fahrvergnügen vor allem im Stadtgebiet. Großstadt-ScooterInnen kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten.
Quelle Titelbild: www.vespa.com