Der Vespa Roadtrip in die Niederlande führt FahrerInnen in die schönsten Städte unseres Nachbarn und über das weite Land entlang der Küste. Es ist eine Tour ohne Sicherheitsnetz. Begleitfahrzeuge gibt es nicht. Das Gepäck und nötigenfalls Zelte sowie Werkzeug und Ersatzteile werden auf einzelne Vespas verteilt. Wenn etwas zu schrauben ist, was praktisch immer passiert, geschieht das am Straßenrand.
Warum lohnt sich ein Roadtrip mit der Vespa?
Er bietet das grenzenlose Gefühl von Freiheit. Jedermann kann sich an jedem Ort anschließen und auch beliebig wieder aussteigen. Die Vespa fährt deutlich gemütlicher als ein Motorrad, liefert aber das unmittelbare Gefühl des Kontakts zur Straße und zur Natur. Nicht zuletzt ist das zweirädrige Fahrzeug deutlich weniger durchs Staus gefährdet als ein Pkw oder ein Wohnmobil. Dabei schreibt der Trip eigene, unvergessliche Geschichten. Die TeilnehmerInnen empfinden eine sagenhafte Verbundenheit, denn Solidarität und Kooperation sind unverzichtbares Zubehör zu dieser Art von Reise. Das Abenteuer beginnt an der Haustür. Mit der Vespa sind Orte zu erreichen, die normalerweise nicht zu den üblichen touristischen Routen gehören. Die Kilometer auf der Straße sind ein großartiger Teil dieses Erlebnisses.
Wie viel Gepäck ist für die Tour erforderlich?
Es gilt: Wer in der Gruppe fährt und Campen möchte, verteilt Gemeinschaftsgepäck auf einzelne Vespas. Das sind:
- Ersatzteile
- Werkzeug
- Gaskocher
- Zelt
- Proviant
- Notfallausrüstung
Ansonsten führen FahrerInnen so viel eigenes Gepäck (Wechselwäsche, Hygieneartikel, Laptop, Ladegeräte etc.) mit, wie die eigene Vespa befördern kann, ohne überladen zu werden. Das ist ein wichtiger Sicherheitsaspekt. Zur richtigen Anbringung lohnt sich ein Blick in den Beitrag „Gepäck auf dem Roller richtig verstauen„. Es gehört richtige Regenkleidung dazu, ansonsten wird Wäsche unterwegs auch kurz durchgewaschen, um nicht zu viel davon mitzunehmen. Der Proviant wird unterwegs nachgekauft, weil die Lebensmittelpreise in den Niederlanden sich kaum von denen in Deutschland unterscheiden.
Natürlich geht der Trip auch etwas gemütlicher und es werden in den Städten Hotels gebucht, in denen entspannt geruht werden kann. Wie und wo auch immer die Nächte verbracht werden, die folgenden Stopps sind definitiv sehenswert.
Welche Städte lohnen sich?
Zunächst einmal: Eine Tour durch die Niederlande muss kein reiner Städtetrip werden. Das Land bietet eine perfekte Mischung aus Städten, Küste und ländlichen Regionen. Hinter den Deichen gibt es jede Menge zu entdecken, unter anderem einige wundervolle Strände. Doch natürlich sind Städte wichtige Reiseziele. Amsterdam gehört praktisch zum Pflichtprogramm, der Besuch lohnt sich auch für erfahrene Hollandreisende immer wieder. Die hübschen Giebelhäuser, die Kanäle, die urigen Brücken und die vielen Museen mit Kunstwerken berühmter Maler vermitteln eine Postkartenidylle, die es so in keiner anderen europäischen Stadt gibt. Die weltoffene Stadt ist überschaubar geblieben und ermöglicht durch die Entzerrung des Straßenverkehrs immer noch gemütliches Bummeln. Zu Fuß erkunden Touristen stets den Stadtkern im Grachtengürtel, das malerische Jordaanviertel mit seinen historischen Gebäuden aus dem 17. Jahrhundert sowie das hippe Szeneviertel De Pijp. Doch schauen wir uns noch weitere Städte in den Niederlanden an.
Rotterdam
Rotterdam ist nicht nur durch den Hafen berühmt. Die Stadt ist erstaunlich hip und zeigt architektonische Sehenswürdigkeiten wie die Grote of Sint-Laurenskerk und das Witte-Huis-Gebäude, den futuristischen Bahnhof Rotterdam Centraal, die Markthalle mit der Attitüde eines Raumschiffs und modernen Deckengemälden sowie die Kubushäuser, die der Architekt Piet Blom in den 1980er Jahren baute und die Rotterdam einen alternativen Touch verschaffen. Unter den Museen ist auf jeden Fall Boijmans Van Beuningen einen Besuch wert.
Den Haag
In der Königsstadt lohnt sich ein Besuch des Königspalastes und des Binnenhofs mit seinen majestätischen Bauten aus dem 13. Jahrhundert, in denen heute das niederländische Parlament seinen Sitz hat. Der Internationale Gerichtshof residiert im Friedenspalast (Baujahr 1913). Sehenswert sind zudem die Große Jakobskirche (Grote von Sint-Jacobskerk, 14. Jahrhundert) und der riesige mittelalterliche Ridderzaal (Rittersaal), der makellos erhalten ist. Wer im Sommer mit der Vespa in die Niederlande fährt, besucht von Den Haag aus auch den Scheveninger Strand, der zu den schönsten Hollands zählt.
Roadtrip nach Groningen
Groningen im ruhigen und ländlichen Norden ist eine pulsierende Universitätsstadt, eine sehr schöne Hafenstadt und eine über mehr als 1.000 Jahre gewachsene Handelsstadt, die ihren frühen Aufschwung als Mitglied der Hanse ab 1422 erlebte. Besiedelt war die Region sogar schon vor 2.500 Jahren. Heute bietet Groningen einen quirlige Ausgehszene, viel Kultur und die Möglichkeit des Erkundens mit der Vespa oder dem Fahrrad. Es gilt: Wo das Fahrrad seinen Weg findet, hat auch die Vespa grundsätzlich gute Chancen. Das gilt für die meisten Städte der Niederlande. Legendär ist übrigens die Gastronomie in Groningen, weil sich hier zahllose kulinarische Richtungen der ganze Welt treffen.
Utrecht
Fans von mittelalterlichen Stadtkernen fahren mit der Vespa unbedingt nach Utrecht. Die Altstadt wird zu Fuß erkundet, sie ist für den Kraftverkehr gesperrt. Highlights sind die St.-Martin-Kathedrale am Domplatz (Domkerk) von 1254 und der Domplein, in dessen Besucherzentrum DOMunder Ausgrabungen gezeigt werden: Utrecht wurde im Jahr 47 durch die Römer gegründet. Von der ersten römischen Festung sind Überreste erhalten geblieben. Lohnenswert sind ebenso Museumsbesuche, so im Centraal Museum, im Speelklok und im Eisenbahnmuseum. Über die Grachten von Utrecht können Touristen eine Rundfahrt unternehmen, wobei verschiedene Museen die Haltepunkte sind.
Ein Roadtrip durch die Niederlande ist eine wundervolle Erfahrung für Natur- und Städtefans, also ab auf die Vespa und los geht’s!