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Die Vespa Kupplung – eine Bestandsaufnahme

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Kuppeln und schalten mit einer Hand? – „Ja klar!“ So werden viele VespafahrerInnen sicherlich antworten. Diese Besonderheit ist für Personen, die noch nie in den Genuss des Vespafahrens gekommen sind, kaum vorstellbar. Zwei Aktionen wortwörtlich im Handumdrehen zu erledigen und dabei noch elegant von der Eisdiele weg beschleunigen. 

Die millionenfach bewährte und mit etwas Übung auch leicht zu bedienende Handschaltung der Vespas – eine Erfolgsgeschichte, wie es sie mittlerweile leider nicht mehr gibt. 

Sinn und Zweck der Kupplung 

Die Antriebskraft der Kurbelwelle, welche erzeugt wird, wird über ein nasslaufendes Kupplungssystem an das Getriebe weitergeleitet, wodurch die Kraft auf das Hinterrad übertragen wird. Einen genauen Einblick gibt es im Beitrag „Vespa Kurbelwelle: Umwandlung von Bewegung„.

Die Kupplung hat dabei mehrere Aufgaben: Zum einen trennt sie den Antrieb (die rotierende Kurbelwelle) vom Getriebe, was für einen reibungslosen Schaltvorgang wichtig ist. Dadurch wird bei gezogenem Kupplungshebel kein Drehmoment an das Hinterrad übertragen und es kann schonend ein neuer Gang eingelegt werden. Zum anderen ermöglicht die Kupplung die Regulierung der Übertragung des Drehmoments beim Anfahren. Der Fahrer bzw. die Fahrerin lässt die Kupplung kommen und dosiert die Kraft, die tatsächlich an das Hinterrad übertragen wird, indem er den Kupplungshebel zieht. 

Dadurch entsteht Reibungswärme, welche zunächst in der Kupplung gespeichert und nach und nach an die Umgebung, einschließlich des Getriebeöls, abgegeben wird. Die Vorteile einer solchen Nasskupplung im Vergleich zu einer Trockenkupplung liegen unter anderem in der besseren Wärmeableitung und dem guten Schutz vor äußeren Einflüssen wie Schmutz und Wasser. Kleine Abplatzungen oder kleine abgebrochene Teile, welche bei einer Trockenkupplung erheblichen Schaden anrichten, können so in regelmäßigen Abständen bei einem Getriebeölwechsel problemlos entfernt werden. 

Für die richtige Kupplung für deine Vespa, lohnt sich ein Blick in die Tuningkategorie von SIP Scootershop.

Wie funktioniert die Kupplung?

Das Reibpaket besteht aus abwechselnd innen und außen verzahnten Reibscheiben. Die innen verzahnten Stahlscheiben greifen dabei genau in die Nabe, an welcher alle Scheiben anliegen. Zeitgleich greifen die außen verzahnten Belagscheiben in den Korb. Eine Besonderheit stellen hier die Wideframe-Vespas dar, wo die Belagscheiben zusätzlich noch innen verzahnt. 

Dieses Reibpaket aus Belag- und Trennscheiben wird durch eine oder mehrere Kupplungsfedern zu einem kompakten Sandwich zusammengedrückt. Ein hoher Druck sorgt dafür, dass mehr Reibung und somit mehr Drehmoment erzeugt wird. Wenn man den Kupplungshebel zieht, wird die Kraft der Federn auf das Reibpaket mittels einer Andruckplatte aufgehoben. Die verzahnten Reibscheiben können sich dann unabhängig voneinander bewegen und übertragen keine Kraft mehr an das Getriebe.

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Verschleißteil Nummer 1: Die Kupplungsbeläge 

Die Haltbarkeit einer Kupplung hängt im Wesentlichen zwei Faktoren ab. Zum einen ist die Motorleistung entscheidet. Auf der anderen Seite ist auch die Beanspruchung der Kupplung ein wesentliches Merkmal dafür, wie lange eine Kupplung hält. 

Im Falle eines originalen Rollers, der nicht getunt wurde, wird die Kupplung in der Regel nicht übermäßig beansprucht. Voraussetzung ist, wie eingangs erwähnt, dass das Getriebeöl regelmäßig gewechselt wird.  

Dagegen bringen Sprintstarts und altes, falsches oder zu wenig Öl eine Kupplung ebenso an die Grenzen wie stark getunte Motoren. 

Dies macht sich oft dadurch bemerkbar, dass die Reibscheiben überhitzen und sich der braune Korkbelag schwarz färbt. Ob und wie man seiner Kupplung ein Upgrade verpasst, hängt vor allem von der Leistung und dem Drehzahlniveau des Motors ab. Darüber hinaus auch davon, wie man ihn nutzen möchte. Die meisten leicht getunten Motoren können weiterhin mit einer Standardkupplung verwendet werden, sofern hochwertige Einzelkomponenten verwendet werden. Bei stärker getunten Motoren können Kupplungs-Kits mit mehr Reibscheiben verwendet werden. 

Jede Reibpaarung kann nämlich die gleiche Kraft übertragen. Das bedeutet, dass eine Kupplung mit sechs Scheiben doppelt so viel Kraft übertragen kann wie eine Kupplung mit drei Scheiben, vorausgesetzt, Durchmesser, Belagsmaterial und Federkraft bleiben gleich. 

Hierbei muss allerdings beachtet werden, dass ein höherer Verschleiß des Kupplungskorbs vorhanden ist. Daher sollten sich SchrauberInnen vor Tuningmaßnahmen idealerweise telefonisch oder persönlich im Flagshipstore in Landsberg am Lech bei SIP Scootershop erkundigen, ob und welche Anpassungen nötig sind. 

Für den Austausch empfiehlt sich dringend ein Kupplungsabzieher (Smallframe) und ein Kronenmutterschlüssel (PX und Wideframe) sowie ein Kupplungskompressor. Vor allem ein Kompressor erleichtert die Montage erheblich, da die Scheiben durch die komprimierten Federn unter Druck stehen müssen und sich so mit bloßen Händen nicht zusammendrücken lassen. Die Kupplung ist ein Bauteil, welches nach sorgfältigem Arbeiten und richtigem zusammensetzen relativ schnell und einfach zu wechseln ist. Somit können auch VespaschrauberInnen mit geringerer Erfahrung an dieses Projekt machen. 

Ein Austausch macht sich auch direkt bemerkbar, nämlich in Form eines weicheren Gangwechsels, wodurch das Anfahren leichter und angenehmer wird. Das „Lebensgefühl Vespa“ lässt sich so sehr geschmeidig erleben, egal ob an der Ampel, vor der Eisdiele oder in der eigenen Einfahrt. 

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