Close-up of the exhaust of a Vespa

Nichts als Schall und Rauch: Auspuff reinigen

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Der Vespa Auspuff ist natürlich immer ausschlaggebend für den berühmten Sound der alten Roller. Auch der unter VespafahrerInnen bekannte Rauch mit einem leicht öligen Geruch kommt aus dem Anbauteil.

Neben diesen nostalgischen und zugleich unverkennbaren Merkmalen erfüllt der Auspuff aber eine wesentlich wichtigere Aufgabe. Dieser befördert hauptsächlich die Abgase aus dem Zylinder und dämpft zugleich den Schall, der durch die die Abgase erzeugt wird. Nur so bleibt gewährleistet, dass der Roller auch die volle Leistung auf die Straße bringen kann. Typische Merkmale eines zugesetzten Auspuffs sind insbesondere schlechtes Beschleunigungsverhalten und verringerte Endgeschwindigkeit. Diese Probleme stellen sich vor allem dann ein, wenn der Roller nur auf kurzen Strecken bewegt wird und der Auspuff nicht richtig heiß wird.

Auspuff reinigen: Verschiedene Möglichkeiten

Eines vorneweg: Grund für einen zugesetzten Auspuff sind bei Zweitaktern Rückstände an verbranntem Öl, die den Raum im Auspufftopf verringern. Dadurch können weniger Abgase ausströmen.
Da das Öl im Brennraum unter mehreren 100 Grad verbrennt, ist beim Lösen dieser Rückstände auch eine mindestens genauso hohe Temperatur notwendig. Einzige Ausnahme ist hierbei die Nutzung einer Drahtbürste, sofern man im Auspuff mit der Bürste arbeiten kann. Hierfür gibt es spezielle, sehr dünne Bürsten um in das Innere des Auspuffs gelangen zu können. So können die Reste relativ unkompliziert entfernt werden. Diese Variante bietet sich aber auch nur bei leichten Verschmutzungen an.
Bei größeren Verschmutzungen ist eine Lötlampe meist die bessere Wahl. Dafür sollte der Auspuff zunächst ausgebaut und auf eine hitzebeständige Unterlage gelegt werden. Die Arbeiten sollten ebenso zwingend im Außenbereich stattfinden, da im Innenbereich eine Rauchvergiftung droht. Mithilfe der Lötlampe sollte der Auspuff nun so lange erhitzt werden, bis dieser glüht. Dies kann je nach Stärke des Materials einige Zeit in Anspruch nehmen.
Dadurch lösen sich die festgesetzten Kohle-Partikel und können so im Anschluss aus dem Auspuff geklopft werden. Bei besonders hartnäckigen Resten im Auspuff kann zur Unterstützung auch Backofenreiniger genutzt werden. Dieser sollte in den Auspuff gegeben werden und im Anschluss ebenfalls stark erhitzt werden. Dadurch entsteht aber sehr viel, teils schädlicher Rauch. Auch die Flüssigkeit mit dem Reiniger sollte im Anschluss unbedingt fachgerecht entsorgt werden.

Auspuff ausbrennen – die wohl bekannteste Methode

Für viele SchrauberInnen sind die oben genannten Varianten wohl weniger geläufig als die nun folgende Möglichkeit zur Reinigung. Die wohl einfachste Möglichkeit ist das Ausbrennen des Auspuffs. Dazu sollte man sich logischerweise erneut im Außenbereich aufhalten und auf feuerfesten Untergrund achten. In den Auspuff wird nun Benzin gekippt, welcher anschließend durch vorsichtiges Drehen des Auspuffs verteilt wird. Im Anschluss wird diese Flüssigkeit nun entzündet. Dabei ist höchste Vorsicht geboten. Es sollte in jedem Fall ausreichend Abstand eingehalten werden und die Entzündung am besten mithilfe eines Bunsenbrenners erfolgen. Nur so kann garantiert werden, dass der Abstand ausreicht und keine Verbrennungen durch Stichflammen bzw. Verpuffungen entstehen.
Achtung: Bei dieser Variante muss auf die rechtlichen Vorschriften vor Ort geachtet werden! In manchen Bundesländern sind solche Aktionen auch auf Privatgrundstücken nicht erlaubt.
Bei Bedarf kann dieses Vorgehen auch wiederholt werden. Durch die Flammen werden die Rückstände verbrannt und der Auspuff lässt sich wieder einwandfrei nutzen.

Blaue Flamme eines Bunsenbrenners
© Jason Woodhead, CC BY 2.0

Eine Frage der Wirtschaftlichkeit: Reinigung oder Neuanschaffung

Beim Auspuff ist es im Gegensatz zu vielen anderen Neuteilen so, dass insbesondere bei geringer Fahrleistung oftmals eine Neuanschaffung mehr lohnt als eine Reparatur. Ganze Auspuffanlagen in OEM-Qualität sind vor allem bei Smallframes oftmals deutlich preiswerter.
Viele VespafahrerInnen haben allerdings auch das Ziel, eine Vespa vollständig im Originalzustand zu erhalten. Dann ist es anhand obiger Möglichkeiten logischerweise auch kein Hexenwerk, das Originalteil zu erhalten und weiter zu nutzen.

In jedem Fall ist beim Ausbau der Auspuffanlage gleich an neue Dichtungen für den Einbau zu denken. Durch die hohen Temperaturen sind die Dichtungen zum Zylinder bzw. zum Krümmer beim Einbau stets auszutauschen.

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