Nahaufnahme neue und alte Zündkerzen

Die Zündkerzen: Überspringen des „Vespa-Funkens“

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Mit der Funktion der Zündkerze eng verknüpft ist auch die der Vespa. Sinnbildlich für eine falsche oder defekte Zündkerze stellen wir uns den Fahrer einer Vespa vor, der schwitzend und unermüdlich den Kickstarter durchtritt, dessen Roller aber partout nicht anspringt. Damit die Vespa stets unkompliziert anspringt, kann es durchaus hilfreich sein, die Vespa Zündkerzen zu reinigen.

Elektrodenabstand als entscheidende Strecke

Um das vom Vergaser bereitgestellte Gemisch aus Kraftstoff und Luft zu entzünden, bedarf es einer Mittelelektrode und einer Masseelektrode. Der Abstand zwischen beiden Elektroden wird als Elektrodenabstand bezeichnet. Dieser unterscheidet sich je nach Art der Zündkerze und liegt bei Vespas in den meisten Fällen zwischen 0,3 und 0,6mm. Dieser Abstand sollte mit einer passenden Fühlerlehre auf den für das Modell entsprechenden Abstand eingestellt werden.

Durch die Zündspannung wird schließlich zwischen den beiden Elektroden ein Funke erzeugt, der das Kraftstoff-Luft-Gemisch im Brennraum entzündet. Ganz wichtig beim Kauf einer Zündkerze ist der passende Wärmewert der Elektrode. Eine Kerze muss nach dem Start des Rollers schnellstmöglich die sogenannte Freibrenngrenze erreichen. Bei einer Temperatur zwischen 400-450 °C werden Rückstände vom Gemisch an den Elektroden freigebrannt.

Motorlauf zu fett oder zu dünn

Eine Zündkerze ist zugleich auch der ideale Anhaltspunkt dafür, wie der Motor läuft. Im Idealfall sollte die Zündkerze rehbraun sein und keinerlei Ablagerungen besitzen. Sollten sich am Isolator der Kerze Rückstände von Ruß oder Öl befinden, so kann davon ausgegangen werden, dass das Gemisch zu viel Öl enthält. Umgangssprachlich spricht man dabei von einem „fetten“ Motorlauf. Im Gegensatz dazu läuft der Motor mit zu wenig Öl, wenn die Zündkerze relativ hell ist.

Dieser Test kann ganz einfach erfolgen, indem bei einem warmen Motor direkt nach dem Abstellen die Zündkerze ausgeschraubt wird.

Aus- und Einbau der Kerze

Um die Zündkerze überhaupt überprüfen zu können, ist selbstverständlich immer ein Ausbau notwendig. Bei den Vespas ist die Zündkerze im Zylinder in nahezu allen Fällen unter der rechten Seitenhaube. Zunächst muss der Zündkerzenstecker vorsichtig abgezogen werden. Nun ist ein Teil der Zündkerze bereits zu erkennen. Als ideales Werkzeug zum Ausbau eignet sich ein passender Zündkerzenschlüssel. Mit diesem kann die Zündkerze mit der Sechskantmutter am Kerzengehäuse einfach ausgeschraubt werden. Mögliche Rückstände um die Zündkerze sollten im Vorfeld bereits entfernt werden, da in den Brennraum fallende Rückstände schnell zu einem Kolbenklemmer führen können.

Zündkerzenschlüssel
Zündkerzenschlüssel

Der Einbau erfolgt dabei in umgekehrter Reihenfolge. Beim Einbau vertrauen Profis auf einen Drehmomentschlüssel mit passendem Aufsatz. So kann die Zündkerze mit dem entsprechendem Drehmoment angezogen werden. Sollte kein Drehmomentschlüssel verfügbar sein, kann die Kerze auch handfest angezogen werden, bevor nochmals eine 3⁄4 Umdrehung mit einem Schlüssel hinzukommen muss, um den optimalen Halt zu gewährleisten.

Reinigung der Vespa Zündkerzen

Sofern bei einer regelmäßigen Kontrolle eine verrußte oder überbrückte Zündkerze ausgebaut wird, kann diese relativ einfach gereinigt werden.

Dafür empfiehlt sich eine einfache Zündkerzenbürste. Die Ablagerungen sollten mit langsamen und moderaten Zügen von den Elektroden entfernt werden. Im Anschluss kann das meist auch verdreckte Gewinde vorsichtig gereinigt werden. Besondere Vorsicht ist dabei beim Druck auf die Masseelektrode geboten. Diese ist sehr empfindlich und lässt sich dementsprechend leicht verbiegen. Dadurch wird der so wichtige Elektrodenabstand verkleinert und der Zündfunke kann nicht mehr überspringen.

Zündkerzenbürste
Zündkerzenbürste

Als aufwändigere Form der Reinigung bietet sich außerdem eine Ultraschallreinigung an. Durch die Schwingungen des Ultraschalls werden auch die hartnäckigen Rückstände problemlos entfernt.

Wann lohnt der Kerzenwechsel?

Natürlich ist eine Reinigung mit den beiden obenstehenden Methoden nicht immer sinnvoll. Sollten beispielsweise die Mittel- bzw. Masseelektrode bereits abgerundete Kanten haben, so empfiehlt sich ein Austausch. Im Allgemeinen geben die Hersteller immer Intervalle zum Wechsel vor. Dabei kommt es allerdings immer auch auf die Fahrweise an. Wurde die Vespa stets auf Kurzstrecken bewegt, auf denen die Freibrenntemperatur möglicherweise nicht immer erreicht wurde, so empfiehlt sich ein Wechsel schon früher. Da die Zündkerzen besonders für die Smallframe-Modelle ohnehin relativ günstig zu bekommen sind, gilt die Prämisse: Lieber eher wechseln als später ärgern.

Zum Abschluss noch ein kleiner Expertentipp: Eine Ersatzzündkerze sollte sich stets im Werkzeugfach unter der Sitzbank befinden. Im Notfall ist diese schnell gewechselt und lässt die Freude an der eigenen Vespa schnell wieder aufleben.

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