Tank einer gelben Vespa wird befüllt

Die Vespa richtig tanken: So geht’s!

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Was soll beim Tanken schon schiefgehen? Schnell an die Zapfsäule gefahren, Zapfpistole in den Tank und tanken. So weit, so gut. Auf den ersten Blick erscheint die eingangs aufgeworfene Frage daher wohl eher als eine rhetorische Frage. Bei genauerem Hinsehen gibt es dennoch einige wichtige Dinge, die beim Tanken einer Vespa zu beachten sind. Im Folgenden werden einige hilfreiche Tipps und zusätzliches Hintergrundwissen aufbereitet, damit VespafahrerInnen auch noch lange Spaß am Rollerfahren haben.

Benzin nicht ewig haltbar

In vielen Kreisen hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Benzin dauerhaft haltbar sei. In der Tat allerdings würde Benzin, welcher in einem offenen Gefäß gelagert würde, im Laufe der Zeit vollständig verdunsten. Im Zuge dieses Prozesses der Verdunstung ändert sich demnach auch die Zusammensetzung des Sprits. Wesentlicher Grund ist die Zusammensetzung aus verschiedensten Bestandteilen, die innerhalb der Europäischen Union in der DIN EN 228 festgehalten wurden. Diese dort enthaltenen Stoffe verdunsten unterschiedlich schnell.

In einem geschlossenen Behälter beträgt die Haltbarkeit in etwa ein Jahr. Dieser Zeitraum verkürzt sich bei einmaligem Öffnen des Behälters bereits beträchtlich. Bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius halbiert sich dies auf sechs Monate. Bei einer Temperatur von 30 Grad Celsius halbiert sich dieser Zeitraum erneut auf lediglich drei Monate.

Auswirkungen auf den Betrieb von 2-Taktern

Besondere Auswirkungen haben obige Ausführungen auch auf den Betrieb von Zweitaktern, denen alle Vespa-Modelle vor den 1990er-Jahren angehören. Die Haltbarkeit ist auch gemischt mit Öl ähnlich der Haltbarkeitsdauer von purem Benzin. Allerdings verliert Benzin im Allgemeinen innerhalb von fünf Wochen etwa 5% Dichte. Dies führt dazu, dass sich das für den Vergaser so wichtige Benzin-Luftgemisch von 13:1 auf 12,3:1 vermindert. Dadurch wird das Gemisch bedeutend „fetter“, was einen erhöhten Verbrauch nach sich zieht und negative Auswirkungen auf die Verbrennung hat. Um Ölkohleablagerungen zu vermeiden, sollten in diesen Fällen heißere Zündkerzen verwendet werden.

Auch beim Mischungsverhältnis sollte man genau darauf achten, die vorgegebene Menge an Öl einzuhalten. Das Verhältnis liegt in den meisten Fällen bei 1:50, das heißt fünf Litern Sprit werden 100ml Zweitaktöl beigemischt. Bei sehr alten Modellen kann dieses Verhältnis auch noch deutlich höher liegen.

Tipps und Tricks zur Vorbeugung

Oftmals lässt es sich nicht vermeiden, auch älteren Sprit zu verwenden. Nur selten ist es dabei aber sinnvoll, den Sprit komplett abzulassen und komplett neu zu tanken. Laut verschiedenen Spritherstellern ist es ausreichend, nach längerer Standzeit 1/3 neuen Sprit beizumischen, um wieder alle notwendigen Bestandteile zuzuführen. Bei geplanten längeren Standzeiten bei gleichbleibenden Temperaturen sollte der Tank halbvoll gelassen werden. So kann Kondensation von Wasserdampf im Tank vorgebeugt werden. Da gleichbleibende Temperaturen in einem Schuppen oder der Garage oftmals nicht möglich sind, empfiehlt es sich hier, den Tank komplett voll zu lassen. So wird Rostbildung verhindert. Dann sollte aber nach der nächsten Ausfahrt möglichst bald neuer Sprit zugeführt werden. Weiterhin ist es in regelmäßigen Abständen sinnvoll, bestimmte Additive zuzuführen. So wird beispielsweise eine saubere Verbrennung und ein geringerer Verbrauch gefördert.

Zapfpistolen in verschiedenen Farben an einer Tanksäule

E5 oder E10

Eine weitere Frage, die in vielerlei Hinsicht Unsicherheiten birgt, ist die Frage, ob denn nun auch E10 mit 10% Bio-Ethanol in die Vespa getankt werden kann. Die Antwort wurde von Piaggio bereits mit Einführung des Kraftstoffs 2011 geliefert. Darin wurde für alle Vespa- und Piaggio-Modelle ab dem 01.01.2000 festgelegt, dass auch bedenkenlos E10 getankt werden kann (Angabe ohne Gewähr). Auch wenn in Vespa-Kreisen oftmals noch die Meinung herrscht, der Bio-Kraftstoff sei speziell für Aluminiumteile und Dichtungen im Motor schädlich, so wurde seitens Piaggio dies im Grund widerlegt.  

Dass die eingangs gestellte Frage nicht rhetorischer Natur gewesen ist, sollte anhand der vorhergehenden Punkte deutlich geworden sein. Diese Tipps, welche nicht nur für die Vespa gelten, sind durchaus wichtig für eine lange Lebensdauer und entspannten Fahrkomfort. Mit diesem Wissen wird der nächste Besuch an der Tankstelle ein Kinderspiel, bevor es dann mit dem kernigen Sound der Vespa auf die nächste Tour geht.

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