Drei Vespafahrer auf einer Landstraße bei blauem Himmel und Sonnenschein

Gut gekühlt ist halb gefahren – Das Kühlsystem

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Während VespafahrerInnen bei strahlendem Sonnenschein und heißen Temperaturen auf einer Ausfahrt den kühlen Fahrtwind genießen, sorgt der Motor dafür, dass die Vespa überhaupt fährt. Dabei leistet der Motor insbesondere bei hohen Außentemperaturen Höchstleistungen. Ohne Kühlung würde der Motor schnell überhitzen. Um dies zu verhindern, gibt es im groben zwei verschiedene Kühlsysteme bei den Vespamotoren. Zum einen den traditionellen luftgekühlten Motor, welcher ausschließlich in den alten Modellen verbaut wurde und zum anderen den wassergekühlten Motor, welcher in allen neueren Modellen verbaut wurde. Der große Unterschied der beiden Systeme ist denkbar einfach und im Grunde auch bereits im Namen erklärt. Doch dazu im Folgenden mehr.


Mittlerweile überholt: luftgekühlte Motoren

Die Ausgangslage für die Erfindung der Vespa war in der Nachkriegszeit des 2. Weltkriegs denkbar ungünstig. Aus wenigen Materialien sollte ein einfacher und bezahlbarer Roller werden. Daher wurde hier auf die luftgekühlten Motoren gesetzt. Der einfache Aufbau sorgte dafür, dass eine Wartung des Kühlsystems nicht nötig war. Während bei wassergekühlten Motoren ausfallgefährdete Bauteile wie die Wasserpumpe, den Kühler oder die Schläuche stets gewartet werden sollten, ist dies bei luftgekühlten Motoren schlicht nicht nötig. 
Allein der Fahrtwind sorgt dafür, dass der Motor entsprechend gekühlt wird. Stiltypisch für luftgekühlte Vespamotoren ist dabei der Zylinderkopf mit seinen Kühlrippen. Durch die vergrößerte Oberfläche ist ein größerer Wärmeabfluss möglich. Weiterhin ist der luftgekühlte Motor sehr schnell auf Betriebstemperatur, was besonders im Stadtverkehr und auf Kurzstrecken von großem Vorteil ist. 

Moderne Kühler als Ideallösung

Dass heutzutage allerdings nur noch wassergekühlte Vespamotoren ausgeliefert werden, kommt nicht von ungefähr. Ein bedeutender Nachteil von luftgekühlten Motoren ist die deutlich erhöhte Lautstärke. Durch die Wasserkühlung wird der Motor im Betrieb etwas isoliert, was die Lärmemissionen enorm reduziert. Darüber hinaus bedeutet Wasserkühlung eine konstante Motortemperatur bei unterschiedlichen Drehzahlen oder Belastungen. Dies senkt die Abgase, welche vom Motor ausgestoßen werden, deutlich ab. In Zeiten von ständig verschärften Abgasnormen und steigenden Belastungen für Umwelt ist dies eine umweltfreundliche Alternative zu luftgekühlten Oldtimern. 

Während der Fahrt sorgt eine Anzeige in der Regel dafür, dass die Fahrenden über den Stand der Temperatur Bescheid wissen. Bei normalem Betrieb sollte der Zeiger keinesfalls in den roten Bereich gehen. Im Idealfall ist die Temperatur auch bei längerer Fahrt nicht höher als 100 Grad Celsius. An heißen Sommertagen und auf bergigem Gelände kann die Temperatur allerdings kurzzeitig auch darübersteigen und dazu führen, dass der Ventilator anspringt. Sofern dies kein Dauerzustand ist, ist das auch kein Problem.

Einziger nennenswerter Nachteil ist wie bereits erwähnt der Wartungsbedarf eines Kühlsystems mit Wasser. Notwendige Bauteile wie Wasserpumpe, Kühler oder Schläuche unterliegen einem ständigen Verschleiß und bedürfen einer regelmäßigen Überprüfung. Der Kühlwasserstand sollte kontrolliert werden und das Kühlwasser je nach Fahrleistung in regelmäßigen Abständen getauscht werden. Im Laufe der Zeit verliert das Kühlmittel seine kühlenden Eigenschaften, was einen Austausch unumgänglich macht. 

Leichter und unkomplizierter Austausch   

Der Austausch der Kühlflüssigkeit ist allerdings kein Hexenwerk und sollte auch bei unerfahrenen Vespa-SchrauberInnen keine Schweißtropfen auf der Stirn hervorrufen. In der Bedienungsanleitung jedes Rollers ist das entsprechende Kühlmittel genannt, welches bei einem Fachbetrieb oder bei SIP Scootershop einfach bestellt werden kann. Dabei ist lediglich auf das entsprechende Mischverhältnis zu achten, damit die Flüssigkeit auch bei Minusgraden nicht gefriert. Je nach Wohnort sollte dabei immer auch ein gewisser Puffer gelassen werden. Sollte die Kühlflüssigkeit nämlich im Motor gefrieren, dehnt sie sich aus und kann Schläuche platzen lassen und den Kühler oder die Pumpe beschädigen. Außerdem sollte zum Mischen kein Leitungswasser verwendet werden. Der darin enthaltene Kalk führt dazu, dass Dichtungen und Schläuche porös werden. Stattdessen sollte destilliertes Wasser genutzt werden, welches diese negativen Eigenschaften eben nicht hat.

Regelmäßige Überprüfung nötig

Von ExpertInnen wird auch immer geraten, bei jeder Reinigung der Vespa einen kurzen Blick auf die Kühlschläuche zu werfen. Sollten diese porös sein oder sich an bestimmten Stellen lösen, kann einem Austreten von Kühlflüssigkeit schnell entgegengewirkt werden. Dieser Standardcheck lässt sich auch gut von AnfängerInnen durchführen.

Insbesondere bei neueren Rollern empfiehlt es sich bekanntlich dennoch, in regelmäßigen Abständen einen Kundendienst machen zu lassen. Trotz destilliertem Wasser und passender Flüssigkeit lagern sich im Laufe der Zeit verschiedene Stoffe im Kühlsystem ab, welche nur von einer Fachwerkstatt mittels Spülung ordentlich entfernt werden können.

Damit die Vespa also auch bei Höchstleistung für eine Abkühlung durch kühlen Fahrtwind sorgen kann, sollte das Kühlsystem immer in einem guten Zustand sein. Denn nicht nur FahrerInnen sondern auch der Motor hat es gerne kühl, auch wenn die Definition von kühl beim Motor eine andere ist. 

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