Zu dieser Thematik existieren ebenso viele Meinungen wie sich „Vespisti“ tummeln (so nennen sich RollerfahrerInnen intern). Um die Entscheidung zu erleichtern, hier einige Fakten im Vergleich.
Für alle Ständer gilt gleichermaßen
Niemals bei laufendem Motor auf- oder abbocken. Da sind bereits die unmöglichsten Unfälle passiert, wie einschlägigen Vespa-Foren zu entnehmen ist.
Welcher Ständer wird wo, wann und zu welchem Zweck benutzt
Seitenständer
Vorteile
- das Gefährt ist schnell aufgebockt
- einfache und schnelle Montage, preiswert in der Anschaffung
- je nach Preislage mit Rückholfeder
- zahlreiche Vespa FahrerInnen empfehlen Seitenständer von Buzzetti (Schrauben dabei); sie sind zudem kürzer als die Originalständer von Vespa und garantieren einen festeren Stand
- Anmerkung: Bei ausgefahrenem Seitenständer kann der Motor nicht gestartet werden (Sicherheitsgründe)
Nachteile
- Schrauben und Unterlegscheiben sind beim Originalständer von Vespa nicht im Lieferumfang enthalten, sie müssen im Baumarkt erworben werden (M8 x 35)
- braucht einen absolut ebenen und festen Untergrund (Asphalt oder Platten), Ständer kann in labilem Boden einsinken
- nur für kurze Zeit unter Sichtkontakt benutzen
- bei Gefälle unbedingt die Nase bergauf zeigend abbocken
- talwärts abgestellt möchte sich das Gefährt dem Gesetz der Fliehkraft beugen und nach vorn wegrollen
Hauptständer
Vorteile
- relativ sicherer Stand
- besser und sicherer für Reparaturarbeiten
- schont die Reifen im Winterschlaf und hilft, dem Standplatten vorzubeugen
- bei aufrechtem Stand der Vespa mehr Platz beim Parken zwischen Autos
- kann bei aufrechtem Stand randvoll getankt werden
Nachteile
- das Handling/Aufbocken muss erlernt und geübt werden
- wenn ungeübt, schwierig durchzuführen, viel Kraftaufwand (ist falsch)
- für die Optik nicht so toll (Vespa-Treffen etc.)
- Stand/Untergrund muss vor dem Abstellen genau inspiziert werden
- Unterbodenverankerung kann durchrosten
- hat keine Rückholfeder wie der Seitenständer
Tipp:
Zur Verstärkung des Unterbodens als zusätzliche Stütze hinsichtlich der Stabilität ebenso dienlich wie als Rostschutz, kann eine dem Chassis angepasste Erweiterungsplatte / Seitenständer Verstärkung für Vespasbei Sip-Scootershop erworben und montiert werden. Eine nachträglich montierte Verstärkung kann auch für den Seitenständer zum Einsatz kommen.
Einfach hier diesen Link anklicken zum sip-scootershop: Seitenbleche/Riffelbleche, der tatsächlich stets und für alle Vespa Modelle eine Lösung auf Lager hat. Wenn dem nicht der Fall sein sollte, kann alles besorgt werden.
Praktische Tipps für leichteres Auf- und Abbocken des Hauptständers
Grundsätzlich als Erstes den Motor ausschalten vor dem Absteigen.
Auf der linken Seite abgestiegen, stellt sich der/die FahrerIn in Front zum Gefährt. Die linke Hand umfasst den Lenkergriff unter gleichzeitigem, leichtem Ziehen des Bremshebels. Die rechte Hand sucht festen Halt am Sitzgriff, der Verstrebung oder dem Heckspoiler (abhängig vom Modell). Mit dem rechten Fuß wird der Standfuß des Ständers belastet.
Bei leichtem Hin- und Herbewegen der Maschine ist zu spüren, wie sich der Roller auf dem Ständer ausrichtet. Bremsgriff lösen. Dann am Haltegriff der rechten Hand den Motorroller mit Schwung nach oben ziehen. Der Hauptständer rastet ein und steht sicher.
Wie wir sehen, ist dabei kein großer Kraftaufwand nötig, sondern Technik hilfreich. Die Aussage, eine Vespa sei nichts für kleine, leichte FahrerInnen, ist hiermit als Legende entlarvt.
Tipp:
Sowohl für den Gebrauch des Seitenständers, als auch des Hauptständers, haben wir nützliche Empfehlungen:
Zur Stabilisierung der Vespa wird eine kleine, handliche Unterlegplatte aus Metall mitgeführt (Seitenständer), die einen labilen Untergrund ausgleicht.
Für den Hauptständer kann ein Holzbrettchen (Hartholz/Sperrholz) als feste Unterlage dienen. Diese Ständerhilfen Marke Eigenbau sind leicht im Helmfach verstaubar.
Zugegeben:
Es ist etwas Geschick erforderlich, vor allem beim Hauptständer, bis die richtige Position gefunden ist, aber mit etwas Übung klappt das recht schnell.
Fazit
Die Antwort auf die Eingangsfrage, welcher Ständer wofür genutzt werden soll, obliegt letztlich der Entscheidung eines jeden Vespisti. Hier kommt der gesunde Menschenverstand zum Tragen.
Zudem wird bereits bei der Fahrschule auf das Thema Ständer eingegangen. Wenn nicht, bitte ansprechen oder bei uns nachlesen.
Aufgrund der ständigen Faceliftings und sonstigen technischen Änderungen an neuen Modellen, muss jeder der Ständer an das jeweilige Modell angepasst sein! Bedeutet praktisch, jedes der zahlreichen Modelle hat seinen eigenen Ständer.
Im Zweifelsfall vorsorglich erkundigen beim SIP-Scootershop, der für jedes Anliegen eine Lösung bietet.
Grundsätzlich gilt immer:
Sicherheit geht vor Bequemlichkeit und Optik!